Titan

Titan

Die Lockheed SR-71 "Blackbird" wurde 1966 weitgehend aus Titan gefertigt um den Anforderungen an Flughöhe und Geschwindigkeit (Mach 3) standhalten zu können!

Die Streifen, die auf den Tragflächen zu erkennen sind, sind Treibstoff. Nur wenn sich die Außenhaut aus Titan durch die Luftreibung bei hoher Geschwindigkeit erhitzt hatte, waren die Tanks dicht.

(Quelle: USAF / Judson Brohmer, Lockheed SR-71 Blackbird, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Titan, ein sagenumwobener Werkstoff

Atlas, einer der Titanen, mit der Welt auf seinen Schultern.
1795 entdeckte der deutsche Chemiker Heinrich Klaproth ein (für Ihn) neues nicht-Eisen Metall. Die herausragenden Eigenschaften dieses Metalls erinnerten Ihn an ein Göttergeschlecht aus der griechischen Mythologie und er gab diesem neuen Element den Namen Titan (Ti).
Viele Konstrukteure verstehen Titan als ein exotisches und teures Material, obwohl es im Ranking der am Meisten vorhandenen Metalle auf unserer Erde an vierter Stelle steht! Allerdings ist die Gewinnung und Verarbeitung komplex.

Das Erz wird im chemischen Kroll-Prozess zu Titanschwamm reduziert.  Erst dieser Titanschwamm kann dann zu einem Ingot gepresst und geschmolzen werden. Der Ingot wird durch weitere formgebende Verfahren zu Halbzeugen weiter verarbeitet. Zuletzt erfordert auch die spanende Bearbeitung höheren Aufwand im Vergleich zu Stählen.
Am Ende dieser Wertschöpfungskette stehen Bauteile mit atemberaubenden Eigenschaften zur Lösung höchster technischer Anforderungen.

Die Eigenschaften von Titan sind wahrlich außergewöhnlich. Ähnlich wie Aluminium bildet Titan an seiner Oberfläche eine dünne Oxydschicht. Diese Schicht verhindert weitere Korrossion und "heilt" sich bei Beschädigung, beispielsweise Kratzern o.ä. selbst.

Im Gegensatz zu Aluminium ist Titan aber wesentlich widerstandsfähiger. Titanlegierungen können es in Punkto Festigkeit problemlos mit Edelstählen aufnehmen, und das bei nur 60% des Gewichts!

Titan ist extrem korrosionsfest und widersteht den meisten Säuren, Laugen und anderen Chemikalien. Daher kommt es oftmals in chemischen Anlagen zum Einsatz.

Die Oberfläche von Titan hat antibakterielle Eigenschaften. Daher wird Titan oft in der Medizintechnik oder auch für Schmuck verwendet.

Titan verursacht keinerlei allergische Reaktionen und ist daher in der Medizintechnik auch für viele Implantate im menschlichen  Körper die erste Wahl.

All diese Eigenschaften in ihrer Kombination zeigen, dass Heinrich Klaproth den Namen Titan zu Recht gewählt hat!

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